Dienstag, 27. Dezember 2005

* * * WINTERWONDERLAND * * *

Von grau zurück zu blau und dann noch ganz viel weiß. Genauso hatte ich mir das vorgestellt! Da kann man schon mal eine auf winterhaft vermummte Dunkelgestalt machen. Und sich danach hingebungsvoll ins Bett kuscheln, mit einem Buch vom Weihnachtsstapel. Und dann ganz doll müde werden vom Nixtun. Ich hab Ferien. ******************************

Freitag, 23. Dezember 2005

I feel good!

Nu bin ich wieder da wo ich hingehöre, meine Lieben.
Meine Ruhe.
Meine Mama.
Mein Zimmer.
Mein Auto.
Alles so bunt und so ich, dass es Freude macht. Da kann auch die einheitsgraue Wolkendecke, die den gewohnten Blick in die blaue Unendlichkeit ein wenig einschränkt, ja sogar unmöglich macht, nichts am guten Gefühl ändern wieder hier zu sein. Die ersten Runden im Auto sind schon gedreht, Freunde aus guten alten Schultagen nach langer Zeit wiedergesehen und auch Husum ist 'ne schöne Stadt, da kann man was erleben. Undsoweiter. Eingeweihte wissen Bescheid. Und dann ist ja morgen auch noch Weihnachten... Hach seufz und verdammt nochmal ist das schön.

Sonntag, 11. Dezember 2005

Hallo Familie. Hallo Alltag.

Gestern nacht um halb 1 endete meine Alleinsamkeit abrupt. Immerhin wurde ich 10 Minuten vorher noch von "abuelita" (Omi) telefonisch und spanisch vorgewarnt. Ich stammelte zwar gebrochen, verstand aber, was sie wollte. Sie dann: "Un besito!" (Knutschi sozusagen) Darauf ich: "Adios." Die Deutschen. Nun sind sie also wieder da. Und wie gross sie geworden sind! Wie weit draussen die neuen Zaehne, wie lang die Haare, wie tief die Stimmen... Okay okay. Wirklich ueberrascht hat mich aber Patricia, die nun ihre allabendliche Flasche mit warmem Kakao nicht mehr will. Nach langer Diskussion (nach der Cynthia und ich uns nur grinsend ansahen - dieses Maedel ist so clever!) trinkt sie ihre Milch seit gestern wie die anderen aus einem Becher. Wurde meiner Meinung nach sowieso Zeit, sie wird schliesslich im Januar schon 4. Nebenbei benutzt sie eine Menge neuer cooler Woerter, die sie von ihrer 13-jaehrigen Tante Guadalupe hat. Jolines zum Beispiel. Uebersetzen kann ichs nicht, wird aber im Spanischen fuer Deutsches wie "wie aetzend", "och nöö" oder ein pures "ahhhh!" benutzt. Letzte Nacht habe ich dann trotz aller Wiederkehrer noch einmal 11 Stunden geschlafen. Bevor der tatsaechliche Alltag wieder losgeht, sollte ich also fit genug sein, heute mit Ruth und Co inklusive bester Freundin aus Deutschland in ihren Geburtstag reinzufeiern. Es geht in eine Karaokebar, und sie will, dass ich singe... Ich schliesse nichts aus, verspreche aber ebensowenig. Zum Schluss noch etwas fuer Freunde der Statistik: Ich hab die 3 Monate voll, in 11 Tagen komme ich heim und in 13 Tagen ist Weihnachten!
Na dann, un besito...
und tschuess.

Donnerstag, 8. Dezember 2005

Wer spricht denn da?!

Da will man nur kurz seine E-Mails bei web.de checken, und dann das:
OK
bla
Mehr nicht. Weisser Bildschirm und
OK
bla
Gut. Dann eben nicht...

- Sturm + frei = frei - Sturm

= sturmfrei. Genial, das, so oder so. Und weil das letzte Wochenende auch gut war, werde ich jetzt mal darueber berichten. Am Samstag waren Ruth und ich naemlich mit "ihrem" Auto unterwegs (ja mann, ich beneide diese Frau!), vorbei an Nutten, die uns luestern zuwinktenwanktenwunken, wie auch immer, zum Meeeeer. So richtig, mit weitem Strand und so, erzaehlte man mir. Und als ich dann aus dem Auto ausstieg war ich mehr als erfreut, sogar einen kleinen aber feinen Deich zu sehen! Achtern Diek liessen Strand und Meer fuer die Nordfriesin in mir tatsaechlich nichts zu wuenschen uebrig - der Sound, die Weite, Sand... Schoen. Das Sonnenuntergangsende mussten wir uns leider entgehen lassen, da es irgendwann doch zu kalt wurde. Impressionen, bitte sehr:

So schoen, so gut. Zurueck ins Auto, zurueck auf Ruths Berg, kurz aufwaermen (in ihrem unisolierten Haus nur unter einem Stapel Bettdecken moeglich, so sah das also aus) und wieder ins Auto. Mittlerweile war es wirklich dunkel und vielleicht war es die Vorfreude auf den noch ungeplanten, aber freien Wochenendabend, die Ruth uebermuetig machte. Sie jedenfalls cool mit Zigarette in der einen, Steuer in der anderen Hand am Serpentinen runtercruisen... n bisschen zu weit nach links... auf nasse Tannennadeln... und bevor wir ueberhaupt verstehen oder wenigstens schreien konnten waren wir auch schon um 180 Grad geschliddert und befanden uns nun also auf der Gegenfahrbahn. Verkehr und Abhang zum Glueck nicht in unmittelbarer Naehe, aber doch dicht genug, um sich gluecklich zu fuehlen, dass man das so unbeschadet ueberstanden hat... Wir setzten unsere Fahrt also kurz zwangsweise in entgegengesetzte Richtung fort, um umzukehren und uns wieder Ashleys Bleibe zu naehern. (Hier taucht ein neuer Name auf, und das muss ich kurz erlaeutern: Ruths und meine Zweisamkeit wird seit ein paar Wochen durch die Kanadierin Ashley bereichert - sie ist total begeistert deutsche Freundinnen zu haben und in Kanada beneiden sie alle dafuer! Deutsch findet sie auch cool. Sachen gibt´s...) An der Tram-Station haben wir dann schon die erste Bekanntschaft des Abends gemacht, eine Amerikanerin, die alle Klischees irgendwie erfuellte. Was soll´s, sie wollte sich mit ein paar spanischen Freunden treffen und da sagten wir doch nicht nein, sie zu begleiten. Irgendwann gelangten wir in eine Kneipe, die Schinken hingen von der Decke und doch tuemmelte sich die Jugend von Barcelona an fuer uns Nordmannen viel zu kleinen Tischen. Es gab reichlich Bier und Sangria aus Kruegen, und als wir nicht mehr sitzen (laufen??? Ui.) konnten bzw. Kanada und die Vereinigten Staaten ihre Zwiste an unserem Tisch in kleinem Mass auszutragen schienen, mischten wir drei uns wieder unter die Flyer und Freepasses verteilenden Schoenlinge auf der In-Street Barcelonas. Hier koennte man dann kostenlos Clubhopping allererster Sahne betreiben, aber die meisten Clubs haben nicht allzu viel zu bieten. So laesst man sich von seinen Instinkten und vom charmantesten Flyerverteiler in einen Club leiten und tanzt noch ein bisschen, bis die Nacht dann auch schon wieder vorbei ist. Man bedenke den Rueckweg von rund 1,5 Stunden. Nebenbei trifft man natuerlich auf allerhand lustige Leute, laesst sich erzaehlen, betatschen und knutschen (sie meinen es ja nur gut, die Spanier) und landet irgendwann am naechsten morgen im Bett. Auf das man sich mit jeder Busminute mehr freut. Nur nicht einschlafen. Am Sonntag habe ich mich mit Susann getroffen und wir sind ungelogen 3 Stunden durch die Stadt gewandelt (wo in Nordfriesland ist man, wenn man von Breklum aus 3 Stunden laeuft?), waren ploetzlich unbemerkt, voellig ins Gespraech versunken, irgendwo, wo sonst keiner war und Busendstation und Mauer (dahinter wohl Meer) und Schilder links rechts geradeaus, dass man hier nicht mehr weiterdarf. Und wer schonmal schwarzen Tee mit in der Mikrowelle aufgewaermtem Wasser (1+1+1 Min. und trotzdem kocht der Mist nicht?), der mindestens eine halbe Stunde gezogen hat, getrunken hat, weiss, wie ich mich gerade fuehle. Abajo, arriba, al centro, adentro, oder wie war das? Prost eben.

Ich freue mich von Tag zu Tag mehr auf die Rueckkehr, viele Rueckkehrer und Weihnachten, denn das kommt auch ohne Adventskalender und Nikolausstiefel naeher und naeher... Nos vemos pronto. Muy pronto. Adios, amigos!